Prof. Klaus Schäfer wird mit Maria Springenberg-Eich, der Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung NRW, das NRW-Forum: Zukunft Demokratie eröffnen.
Schäfer ist Staatssekretär im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Interview spricht er über Anlass und Ziele des NRW-Forums und die Zukunft der Volksparteien.
Was ist der Anlass für ein Diskussionsforum zum Wandel der Parteiendemokratie?
Schäfer: Wir wollen ein Signal setzen: Politische Bildung ist von großer Bedeutung. Sie ist die Grundlage dafür, politische Zusammenhänge verstehen zu können. Heute ist es jedoch so, dass kaum noch junge Mensch zu politischen Veranstaltungen kommen, und auch die Wahlbeteiligung könnte besser sein. Das gilt aber auch für die Erwachsenen. Und wir erleben einen Wandel. Es entstehen neue Bewegungen wie die Piratenpartei. Das müssen wir ernst nehmen. Sie wird jetzt noch in etwa so betrachtet wie die Grünen damals. Da dachte auch jeder: Die halten sich nicht lange. Die Berlin-Wahl und die weiteren Umfragen zeigen jedoch, dass den Piraten große Sympathien zukommen, obwohl sie kein breites Programm haben. Da sind Menschen wählen gegangen bzw. sympathisieren mit ihnen, die die etablierten Parteien sehr kritisch und mit großer Distanz sehen. Beim NRW-Forum wollen wir diskutieren, wie es dazu kommt. Wie stabil sind unser Parteiensystem und seine demokratische Stärke? Wie ist das Verhältnis der Menschen und der Medien zu den neuen Bewegungen? Solche Gesprächsforen sind heute wichtiger denn je. Wir wollen einen Diskurs zum Nachdenken anregen, und das außerhalb jeder Partei.